Monatsarchiv August, 2010

ein moralist mit ärmel oben

egal ob er in bayreuth wachte
egal, ob er in bingen schlief
er produzierte kunst, die krachte:
sir hansdampf christoph schlingensief

ein moralist mit ärmel oben
die haussegen, sie hingen schief
er ließ die visionen toben
kein fangnetz: so war schlingensief

jetzt ist er tot und alles trauer
selbst sopranisten singen tief
kein künstler war je bauernschlauer
er fehlt schon jetzt, der schlingensief

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festivals (4): m’era luna

das licht gedämpft, die stimmung auch
wer lacht, macht sich verdächtig
die kleidung schwarz: so ist es brauch
patchouli duftet mächtig

zwei schritte vor und zwei zurück
sie tanzen wie die leichen
das samtgewand ein einzelstück
fühl mal den stoff, den weichen

statt bier gibts mittelalten met
am arm trägt vera runen
die sisters spielen ziemlich spät
welcome to m’era lunen

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lyrical globalization

i thought about it rational
twelve lines goes international
in times of harsh globalizations
i have to branch out through the nations

so bye-bye german, welcome english
in future days you won’t distinguish
my poems from the ones by pinter
they keep you warm come fall, come winter

with silken rhymes as sweet as honey
like william shakespeare but more funny
so put your hands up in the air
and wave ‚em like you just don’t care

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der kinderkatapult

ein kind ist brot und salz der welt
das ziel all unsres strebens
was will ich macht? was brauch ich geld?
ein kind ist sinn des lebens

doch manchmal, wenn man ehrlich ist
dann nervt das balg wie hulle
es schreit, es bockt, es baut nur mist
will kekse stets, nie stulle

was hilft? der kinderkatapult!
dort wird ganz unverdrossen
das lümmelgör erst eingelullt
und dann zum mond geschossen

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deutschlandreise

einst nahm ich ein paar krücken
und hinkte nach saarbrücken

der nächste halt war wiesbaden
der job: zwei tonnen kies laden

von dort gings hoch nach düsseldorf
ich mampfte eine schüssel torf

die ems entlang bis meppen
dort konnte keiner rappen

gen süden, ab nach hoffenheim
ich kaute stockbesoffen daim

am schluss fuhr ich nach bielefeld
echt schade um das viele geld

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festivals (3): nature one

die isomatte bleibt daheim
geschlafen wird hier eh nicht
dank pille, pulver, spray und leim:
die kondition hält ewig

zur stärkung gibt es ein omelett
mit fliegenpilz statt champignons
die beats mal smooth, mal hart wie brett
es flimmern strobo-lampions

raketenabschussbasistracks
erfreuen typ und dancemarie
amphetamine, party, sex
beim nature one stimmt die chemie

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hollywollydoodle all the day

bart hat lisa, faust das gretchen
und auch wir ham jetzt ein mädchen
gut gelandet ist die holly
ist die süß, mein lieber scholli

sonntagmorgen kam die kleine
viele haare, lange beine
lebensstart perfekt gemeistert
stolze eltern sind begeistert

und auch rio baggert fester
ganz viel sand, nur für die schwester
trio sein war lange nett
doch ab jetzt spieln wir quartett

festivals (2): haldern

die jeans geröhrt, am kinn wächst bart
so schlurft man auf den acker
gitarre ja, doch nicht zu hart
nick drake = obermacker

gram parsons‘ werk komplett im stall
die shins? moderne helden!
hier stehn die leute auf the fall
limp bizkit? eher selten

statt dosenbier gibts roten wein
der wunsch: in würde altern
wär indierock ein turnverein
das sportheim stünd in haldern

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festivals (1): wacken

zum frühstück gibt es schlösser alt
und maidens schönste lieder
das zelt steht hinten links beim wald
das finden wir schon wieder

zum mittagessen korn mit sprite
wo steht noch gleich die bühne?
wann spielen slayer? ist noch zeit?
der vordermann: ein hüne

um null uhr dreißig wirst du wach
mit dreckverschmiertem nacken
die bands vorbei. im kopf ist krach
so läuft es ab in wacken

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nummer 5 lebt

dass nummer 5 ein stromschlag traf
das glauben nur naive
er lebt! und zwar als fotograf
er zoomt und schärft die tiefe

erst neulich kam ein angebot
von irgendeinem larry
wer so was ablehnt, ist idiot
der lohn war super (very!)

jetzt sitzt er auf dem autodach
und knipst, wie menschen hausen
doch nachts, da halten ihn oft wach
die netzneutralen flausen

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