Monatsarchiv Oktober, 2010

die große umstellung

was ist das für ein schwerer trümmer:
die standuhr aus dem rokoko
wir schleppen sie vom arbeitszimmer
den flur entlang ins gästeklo
 
der wecker, der am nachttisch stand
wird küchenwärts verfrachtet
und auch die rolex hat die hand
die längste zeit gepachtet
 
ein trubel wie in kandahar 
die ganze wohnung ist im fluss
so läuft es alles halbe jahr
wenn man die uhr umstellen muss

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jacques clouseaus erben

die tarnung unsrer ordnungsmacht
wird immer ausgefeilter
wenn einer über merkel lacht
dann rennt er und dann eilt er

erst lehrgang bei der cia
dann praktikum in china
chamäleesk ist sein sujet
wer sieht des staates diener?

stets kampfbereit zu jeder zeit
im osten wie im westen
die bullenbärspezialeinheit
nimmt nur die allerbesten

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clash of the powerfrauen

die käßmann fährt der von der leyn
von hinten in den honda rein:
hau ab mit der familienkutsche
wenn ich nach südbrasilien rutsche

die ursel so: ey olle
dir piepts wohl in der tolle!
das sag ich dem verkehrsminister
dein lappen macht dann hasta vista!

pfff. einen lappen brauch ich nicht.
rinnt dir der angstschweiß durchs gesicht
dann nimm turiner grabestücher
so spricht der herr im buch der bücher

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der demografische traktor


die anstrengung beim kinder kriegen
die können wir uns schenken
chinesen und die inder liegen
weit vorne. nicht zu denken

an eine positivbilanz
das macht uns dinosauer
da hilft kein elterngeld, kein tanz
am rücken rutschen schauer

der menschenunterschuss im land
bedeutet: wir verlieren
jedoch, die lösung ist zur hand:
mehr inder adoptieren

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eine schnelle bandgeschichte (7): ramones

die erste platte: schlicht genial
die zweite: kein deut schlechter
die dritte: volk, hör das signal
die vierte: hit (ein echter)

es kam phil spector, brachte pomp
selbst das geriet erquicklich
danach verschwanden drive und stomp
auch menschlich wurd es nicklich

so simpel und aufs ohr geeicht
man kann sie nicht beerben
oft nachgemacht, doch nie erreicht
sie leben nach dem sterben

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einkaufen ohne brille

die süßigkeiten find ich so
da brauch ich keine brille
dort hinten, kurz vorm kundenklo
ein mann, ein weg, ein wille

ich geh zur kasse, in der hand
die süßen haribomben
man kaut sie lässig und charmant
sie ziehen lose plomben

die packung auf, den süßkram rein
igitt! das ist kein katjes!
das wird mir eine lehre sein
wer blind kauft, kaut bald matjes

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frank-theo

ein mann, den sie frank-theo riefen
der sammelte am see oliven
entsteinte und verspeiste sie
doch pfeffern wollte er sie nie

ein mann, den sie frank-theo nannten
der hielt sich heimlich elefanten
im altbaupenthaus, dritter stock
vermieter kam. erlitt nen schock

ein mann, den sie frank-theo schimpften
der stank. man musste nasen rümpften
von duschen hielt er nicht sehr viel
recht einsam war sein lebensstil

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