Archiv für die Kategorie „gedicht“

reicht dir das?

ach, könnte ich dein elvis sein
mit hüftschwung und gitarre
ich säng den blues, du schwängst dein bein
in meine rosa karre

ach wenn ich nur dein kubrick wär
dein coen, dein tarantino
ich drehte filme, liebesschwer
und ging mit dir ins kino

doch träume – so ihr naturell –
gehn ruckizuck zunichte
kein lied. kein film. kein aquarell
ich kann nichts. nur gedichte

 

 

ein fast genauso gutes gedicht zum fast genau gleichen thema:

froh zu sein bedarf es könig

chrissi an kai: ich vergrab dein herz an der biegung des rubikon!

was weißt du kleiner bubi schon
vom krieg? hör auf zu stressen!
ich schubs dich in den rubikon
die fische wollen fressen

und kuck mal deine trulla an:
debil und über vierzig!
dagegen meine: voll vulkan
sie trägt nen rock? den kürz ich!

ich spritz dein hemd mit säure voll
dein samt ist dann beschädigt
don’t fuck with me, du kleiner troll!
für mich bist du erledigt

 

 

drei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:

die meinungsfreiheit nehm ich mir

der neue bundesbräsident

pietäter

ohne jopie ham wir keine chance

er rottete die dinos aus
er baute pyramiden
sein sieg in troja gab applaus
er brachte rom den frieden

er überlebte jede pest
er stand model bei dürer
er half karl marx beim manifest
er tanzte für den führer

den weltenlauf hat er bestimmt
jahrtausendreicher heester!
war auf “unsterblich” eingestimmt
das wird nix. jetzt verwest er

 

der unglaublich leicht fliegende holländer

 

ein wind, so schwach, er rührt kein blatt
da lachen selbst die würmer
doch einen macht das lüftchen platt:
den holländischen stürmer

der arme tropf. er fällt wie baum
und wälzt sich voller schmerzen
“herr doktor, kommt er durch?” – “wohl kaum”
der pastor sucht schon kerzen

es folgt gelb-rot. und dann, genau:
genesung! seht ihn hoppen!
in schwaben heißt das: dumme sau
in bayern: arjen robben

 

 

drei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:

alles schaben außer schwaben: bayern münchen
bayern sein? ein klares nein!
nach bier die sintflut

ein boxer namens wirklichkeit

ihm geht es gut. sein sein strahlt klar
das liegt an all den träumen
die, wenn sie ehrlich, groß und wahr
das leid beiseite räumen

und auch die hübsche hoffnung kommt
und tätschelt ihm die wangen
die zukunft: rosa, unverplompt
er ist im glück gefangen

doch aus dem nichts: ein schlag. er schreit!
ihm hat – jetzt bleibt nur klagen –
ein boxer namens wirklichkeit
die fresse eingeschlagen

 

 

zwei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:
zyank ali
life…but how to live it?

hammer- statt sichelgruppe

der klopp grinst schief, der magath schweigt
und heynckes stottert: “jupp, ähh…”
ganz deutschland sich beeindruckt zeigt
von dieser hammergruppe

doch ist es kruppstahl? gummi gar?
woraus besteht der hammer?
läuft er mit pressluft? wieviel bar?
das fragt sich löw nebst sammer

sie hatten alle so gehofft
auf feilen, sicheln, zangen
doch das ist schicksal: ungut, oft
kein fiebern nützt, kein bangen

 

der depp geht so lange zum schwachkopf, bis er bricht

der eine: fieser schlagerdepp
mit drachenlederjacke
der andre macht niveaulosrap
statt hirn hat er ne macke

beim echo trafen sie sich einst
zwei tiefkulturverteter
“bushido. was ist das: du weinst?”
“weil ich dich liebe, peter!”

sie tranken wodka, gin und juice
bis sie am boden krochen
und dann hat maffay, so die news
mit bushi-boy gebrochen

 

 

zwei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:
ramones-auferstehung jetzt!
ästhetische säuberungen

 

 

ein meister kriegt was auf die lampe

ein hase saß im tiefen tal
sinnierte unter bäumen
er wünschte, er wär riefenstahl
und gab sich hin den träumen

mit kamera und muskelmann
und führers besten grüßen
käm er an alle häschen ran
die blonden und die süßen

doch hinter ihm, da raschelts laut
ein fuchs, ein biss, der quälet
der traum vom ruhm ist dem versaut
der falsches vorbild wählet

 

 

zwei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:
sind so kleine pimmel
diddl – die ausgeburt der puschelhölle

mit dir am rhein

ich habs probiert mit desiree
mit svenja, hanne, olga
ich nahm sie mit zum eriesee
zu elbe, nil und wolga

ein kommen und ein gehen wars
ich stand an seen und flüssen
ich streichelte den lauf des haars
und geizte nicht mit küssen

gewässer flossen, tränen auch
die liebe wollt nicht halten
erst knackte sie wie junger lauch
dann sah man sie erkalten

doch diese zeiten sind lang her
so soll und wird es nie mehr sein
mein herz schlägt hoch bis zum revers
mit dir im arm. vor uns der rhein

 

als james hetfield lou reed mit ozzy osbourne verwechselte und sich niemand in der traditionell duckmäuserischen plattenindustrie traute, diesen faux-pas aufzuklären, was nun der kleine mann (wer auch sonst?) ausbaden muss

lou reed wird wach. sein welthass steigt
als er träg aus dem bett schielt
dort steht ein mann, der sich verneigt
gestatten, ich heiß hetfield

hey ozzy, quatscht ihn dieser zu
du bist für mich legende!
wie wärs? wir jammen – ich und du
das ziel sind wackelwände

der große grießgram lou erschrückt
sagt ängstlich ja, ich bin bereit
heraus kam (höflich ausgedrückt)
die schlimmste platte unsrer zeit

 

 

drei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:
wer metal fälscht
ronnie james dio goes to heaven (or hell?)
festivals (1): wacken

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