Archiv für die Kategorie „landsmannschaft“

der demografische traktor


die anstrengung beim kinder kriegen
die können wir uns schenken
chinesen und die inder liegen
weit vorne. nicht zu denken

an eine positivbilanz
das macht uns dinosauer
da hilft kein elterngeld, kein tanz
am rücken rutschen schauer

der menschenunterschuss im land
bedeutet: wir verlieren
jedoch, die lösung ist zur hand:
mehr inder adoptieren

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kaffee wie gott in schweden (3 und ende)

frau larsson nimmt sich das zu herzen
– wer wird sichs mit dem herrn verscherzen? –

eröffnet ein etablissement
in das die halbe hanse rennt

die gäste geben sich die klinken
in ihre hände (meist die linken)

schnell weiß hh: frau l. ist in
selbst starbucks schickt spione hin

und manchmal, gern am sonntagmorgen
da sitzt im eck, recht gut verborgen

ein alter mann mit weißem bart
und knabbert keks nach schwedenart

-ende-

facebook-partnerlink: frau larsson

kaffee wie gott in schweden (2)

der herr, er mampfte sichtlich munter
die speisekarte hoch und runter

und als der vorrat aufgetan
setzt er zu einer rede an:

„ihr schweden. ach, ihr führt ein leben
würds sowas nur in hamburg geben!

dort steht mein schöpferhauptquartier
und gottesteilchen so wie hier

die hülfen mir durch tal und berg
nach angestrengtem schöpferwerk

drum runter von dem ruhekissen
und exportiert das bäckerwissen.“

facebook-partnerlink: frau larsson

kaffee wie gott in schweden (1)

der herr schuf einst den garten eden
und gleich danach cafés in schweden

die zeit war da. also probierte
er alles, was man dort servierte:

„die ganze woche war ich fleißig
kein wunder. klar: ‚der schöpfer‘ heiß ich!

doch nun lass ich die seele baumeln
und seh das blatt im nordwind taumeln.“

der kaffee kam. ein schluck. ein strahlen!
„so gut, den würd ich glatt bezahlen!

und diese schnecke schmeckt bestimmt
so köstlich dank der prise zimt.“

facebook-partnerlink: frau larsson

inselweich

das frühstück ist ne grausamkeit
der lunch kein jota besser
bist du für große qual bereit?
dann greife dort zum messer

der schlonz von welken bohnen tropft
das fett benetzt die würstchen
man isst, was grad ins töpfchen hopft
trinkt malzurin falls dürstchen

sie sind für vieles weltbekannt
john lennon, regen, meisen
doch darauf ruht der stolz im land:
verdauungstrakt aus eisen

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gang nach canossi

ich möchte mich in aller form
bei ostdeutschland entschuldigen
für bosheit jenseits jeder norm
und dafür lieber huldigen:

man lebt dort friedlich zwischen seen
die straßen säumen bäume
wems hier nicht passt, muss dorthin gehn
zur heimat aller träume

die landschaft blüht, die liebe auch
drum reut mich das gewitzel
im westen? dort herrscht schall und rauch
im osten: alles spitze!

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20 jahre soli

seit 20 jahren blech ich jetzt
dass ossi sich auf daunen setzt
er schwingt die hängematte
dank geld, das ich mal hatte

seit 20 jahren finanzier
ich ossis neue kleider
thor-steinar-pullis, zu viel bier
und er? bewundert haider

seit 20 jahren zahl ich ein
für ossis, die nur gammeln
für tuning, piercings und – gemein!
kein dank gibts, sondern jammeln

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knüppel aus dem sek

auf der schwäbsche eisebahne
isch a polizischdle gfahre
goht nach schduargard, schlösslesplatz
freut si auf sain großeinsatz

pfefferschbraypischdole g’lade
wasserwerferrohr schdehd grade
prügelt in die menge rein
bricht dem rentner s’schlüsselbein

„wohlschdandsbürger, du verwöhnter!
passts dir ned, dann geh doch!“, höhnt er
schdaadsgewalt wird demonschdrierd
grundrecht isch schnell massagriert

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wenn es herbschd wird em ländle…

em fußball gilt seit langor zait:
in schduargard wird dr start vergeigt
des isch ä eiserns gsetzle
da hilft koin moscht, koi spätzle

der fän, der bruddelt in sain bart
die nägschden wochen, da kommts hart
beim babbl, veh, beim mischder
ned besser wirds, nur trischder

des träners tage ko mehr zähle
wenn im nofämber d’punkte fehle
es auszusprächä traut mer kaum:
bald holetse den grischdoff daum

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drei ziemlich billige stadtwitze

einst fuhr ich schnell durchs ruhrgebiet
war auf dem weg nach hessen
mein magen sang sein altes lied
nun füll mich, ich will trinken

durchs sauerland die reise ging
und dann – ich fands zum schießen
ein blumenfeld ganz träge hing
das müsste man mal dörren

ich näherte mich meinem ziel
da blieb die karre liegen
vom leben lernte ich so viel:
die schweinehunde loosen

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