Archiv für die Kategorie „musik“

als james hetfield lou reed mit ozzy osbourne verwechselte und sich niemand in der traditionell duckmäuserischen plattenindustrie traute, diesen faux-pas aufzuklären, was nun der kleine mann (wer auch sonst?) ausbaden muss

lou reed wird wach. sein welthass steigt
als er träg aus dem bett schielt
dort steht ein mann, der sich verneigt
gestatten, ich heiß hetfield

hey ozzy, quatscht ihn dieser zu
du bist für mich legende!
wie wärs? wir jammen – ich und du
das ziel sind wackelwände

der große grießgram lou erschrückt
sagt ängstlich ja, ich bin bereit
heraus kam (höflich ausgedrückt)
die schlimmste platte unsrer zeit

 

 

drei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:
wer metal fälscht
ronnie james dio goes to heaven (or hell?)
festivals (1): wacken

wenn torten meine sprache wären

was du da singst, berührt mich nicht
den sermon kannst du knicken
ich drück dir linzer ins gesicht
viel spaß beim mürbteig picken

mit schwarzwald-kirsch am nasenbein
sorgst du für manchen lacher
du jammerst? lass das bitte sein
sonst gibts ne ladung sacher

tiramisu klebt im genick
im schoß tropft donauwelle
tim bendzko schwimmt im tortenschlick
so stumm wie die forelle

 

 

 drei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:

ramones-auferstehung jetzt!
man sollte ihn ins gestern jagen
schmerzen

 

eine böhmische rhapsodie (extended version)

 

ist dieses leben echt?
ist es nur fantasie?
erdrutsch begräbt mich: schlecht!
komm ich da raus? wohl nie

augen geöffnet. kuck:
himmel erstrahlt in blau
bin arm und bleib es. fuck
sympathie? raus die sau!

ich komm und gehe leicht
hoch und mal tief gelegt
dass hier der nordwind schleicht
hat mich noch nie bewegt

geständnis an mutti: ich hab wen getötet
die knarre zur birne. die stirn blutgerötet

mein leben, o mutti, das grad erst begonnen
ist mir zwischen schuldigen fingern zerronnen

du mutti, sollst keinerlei tränen vergießen!
(hier sieht man die folgen vom menschenerschießen)

und hälst du mich morgen nicht in deinen armen
mach weiter und schenk dir egales erbarmen

zu spät für die reue, die zeit ist verstrichen
die hautgänse schauern, bald bin ich verblichen

der körper ein schmerzfeld. adieu, all ihr seelen
ich gehe und sage: das leben wird fehlen

ich will nicht und hab gleich mein leben verloren
o mutti, warum nur hast du mich geboren?

silhouette eines mannes
tanzt fandango, der johannes
scaramouche mit blitz und donner
angsteinfluss wie vierzigtonner

armer junge, keiner liebt mich
spart ihm das, der rest ergibt sich

gehen? bleiben? rest der tage?
mamma mia, was ne frage!

der teufel ward vom beelzebub
allein für mich nur reserviert
ich frage mich im höllenclub
was mir denn alles noch passiert

ihr denkt, ihr könnt mich steinigen
mir in die augen spucken?
mich lieben und mich peinigen
verurteilen, dann ducken?

das denkt ihr zwar, doch falsch gedacht
da habt ihr euch geschnitten
ich haue ab um mitternacht
mein scherbenleben kitten

es ist egal, nichts zählt für mich
so sorglos wie die kinder
es ist egal, nichts zählt für mich
und einsam wehn die winder

crazy little thing called freddie mercury

er sang wie eine nachtigall
und tanzte wie ein gockel
sein kiefer: made in pferdestall
so stand er auf dem sockel

im stadion, im kämmerlein
er herrschte wie ein könig
sein credo: „hier muss glamour sein!“
genug war ihm zu wenig

led zeppelin fuhren mit der yacht
er kaufte sich nen kreuzer
hat rock in das barock gebracht:
die diva mit dem schnäuzer

link zum besten mercury-kostüm aller zeiten

und bruce s. singt uns ein lied

new jersey ist ihm viel zu klein
kein fackeln, er will brennen
biegt links zur donnerstraße ein
dann sieht man ihn nur rennen

die ärmel hoch, zur faust die hand
im kopf die melodien
kein andrer singt so unverwandt
vom bleiben und vom fliehen

ein mann, ein riff, ein rock, ein blues
des kleinen mann genosse
der eine nennt ihn zärtlich bruce
der andre: boss der bosse

 

zur hölle mit den vogelscheißemenschenaffen!

mein leben wär schlicht traumhaft gäbs
da nur nicht die guano apes

die göttinger crossoverkröten
sind meinen letzten nerv am töten

ich mach das radio an und breche:
ein lied voll armut, quark und schwäche

befreit von jeglichem talent
wer das niveau liebt, stöhnt und rennt

vorm deppquartett plus säuselliese
und darum heißt jetzt die devise:

herr, schütze mich mit zorn und waffen
vor vogelscheißemenschenaffen

eine schnelle bandgeschichte (11): uhl & the gang

wer dehnt vokale endlos lang?
wem ist vor pathos niemals bang?
wer singt so gern von dingen?
wer muss sein wildherz wringen?

wer ist den ganzen weg gerannt?
wer liebt musik fast militant?
wer schreit der mutter namen?
wer punchlined sich durch dramen?

wer gibt der schönheit eine chance?
wer spielt den rock mit nonchalance?
die antwort die kommt prompt… äh
das sind natürlich tomte

 

wer metal fälscht…

wer metal fälscht, dem droht der strick
so stehts nun mal geschrieben
man wirft den frevler in den schlick
und vierteilt ihn durch sieben

wer metal fälscht, wird streng bestraft
der stirbt durch schwert und keule
wird kielgeholt am hovercraft
verfüttert an die eule

wer metal fälscht, muss buße tun
das gilt für sven und hajo
his worthless life be over soon:
befehl von joey de maio!

james mercer vocal god (so says i)

der fluss hält seine fluten an
der hacker stoppt den cursor
das volk ist frei, spricht der tyrann
wenn er nur singt: james mercer

ein engel ohne religion
ein kuscheln mit dem bären
er trifft das herz mit jedem ton
und schwebt über den sphären

der antipode zu tom waits
becirct mit sanften chören
nicht nur frau portman weiß: so gehts
ich will ihn immer hören

ushermittwoch

klau dem baby das penaten
öl dir deinen sixpack ein
vorher bist du gut beraten
nennst du einen abflex dein

träller soul und r’n’b-schmalz
ziehe auch im winter blank
häng karat dir um den goldhals
lass das perlweiß nie im schrank

ob texaner, römer, bayern
alle preisen dich, den hitkoch
darum lass dich richtig feiern
ist ja schließlich ushermittwoch

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