treppe zum himmel (v)

und seht, wie wir den weg langwandern
der streckt sich nicht, er will mäandern
die seelen kleiner als die schatten
da kommt die frau, die wir schon hatten

sie strahlt und strahlt im weißen licht
sie will uns zeigen – glaubst du nicht?
dass alles stets – ihr kennt den drill
zu gold wird, wenn man es nur will

und wer nur richtig hingehört
wird von der melodie betört
wenn alles eins wird, keiner grollt
ein fels zu sein, der niemals rollt

treppe zum himmel (iv)

es gibt immer zwei wege
die verfolgt man recht rege
doch am ende ist zeit
sei zum wechsel bereit

und dein kopf ist voll brummen
und es will nicht verstummen
lauthals ruft jetzt voll eifer:
mach doch mit! wer? der pfeifer

verehrte frau, kannst du das hören?
der wind, er bläst und will betören
und wusstest du, die treppe liegt
wo sich der wind im flüstern biegt

treppe zum himmel (iii)

und es flüstert: schon bald
wenn ihr singt, dass es knallt
kommt mit pauken der pfeifer
der vernunft-in-euch-schleifer

neuer tag nur für die
die mit eisen im knie
lange stehn und beharren
bis die waldechos knarren

herrscht betrieb in der hecke
zeig nicht furcht, nein, entdecke:
frühling kommt, putz dich frei
für frau könig im mai

treppe zum himmel (ii)

in dem baum, nah am bach
singt ein vögelchen: ach
manchmal will, was wir denken
uns auf irrwege lenken

wenn ich dann westwärts schaue
zuckt es mir in der braue
und mein geist rüttelt schwer:
wie schön abschied doch wär

klarheit herrscht in den träumen
ringelrauch dampft aus bäumen
und auch stimmen von denen
die nur gaffen und gähnen

treppe zum himmel (i)

gibt ne lady, die weiß:
glitzert gold, ist es heiß
kauft sich treppen, die enden
in des himmels vier wänden

kommt sie an und ist zu
dann behält sie die ruh
ein wort reicht, sie erhält
das, wofür sie sich quält

an der wand hängen zeichen
doch das kann ihr nicht reichen
denn die wortkonstruktionen
sind oft variationen

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