Archiv für die Kategorie „landsmannschaft“

hallo wien!

dem tag entsprechend möchte ich
die österreicher grüßen
die städte dort sind königlich
man legt sich gern zu füßen

ich sage: servus klagenfurt!
und küss die hand von bregenz
salute, graz, du goldgeburt
erfreue dich des segens!

ciao, villach! gott zum gruße, linz!
ich will nie wieder weiterziehn
die hauptstadt allen lebenssinns
umarm ich zärtlich: hallo wien!

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der berliner

hundekack

sein hund entleert den trägen darm
er zuckt und zieht stur weiter
sein hass gilt dem, der menschlich warm
der hass ist sein begleiter

die schuld hat stets der andre nur
auf ewig unverstanden
er zickt und schimpft in einer tour
manieren: nicht vorhanden

er kann kein deutsch. er kann kein geld
das oberstübchen: dunkel
er wähnt sich nabel dieser welt
und ist nur ihr furunkel

 

 

der patissier des zaren

der russe braut und destilliert
er pökelt, gart und simmert
das schmeckt. am herd ist er versiert
nur lob gibts. keiner wimmert

piroggen, blinis? keine kunst
er kann mit allem dienen
nur eines wird seit je verhunzt:
die feiertagspralinen

zu süß, zu klebrig, schmecken oll
im magen bleiben klumpen
drum singt der russe meist in moll
und stürzt die wodkahumpen

 

 

drei fast genauso gute gedichte zum fast genau gleichen thema:

literatur der welt (1): russland
auf der wyborger seite
russisches chatroulette

gottes schönste gabe: der schwabe

ihr rachenraum ist imposant
dort bilden sie vokale
das wesen: witzig, klug, charmant
nicht so wie der westfale

und auch die optik macht was her
der schwabe gleicht adonis
die schwäbin? hübscher gehts nicht mehr
das führt zu neid bei zonis

an ihrem style und intellekt
soll sich die menschheit laben
viel besser gings der welt direkt
es gäb auf ihr nur schwaben

vater staat sagt: deine füße, mein tisch

wenns dir nicht passt, wie es hier läuft
dann hau doch ab nach drübien
dorthin, wo sich das chaos häuft
in al-gaddafis lybien

du protestierst? wir kehren dich
mit stacheligen besien
ins ausland. es verringert sich
dein hochmut in tunesien

das staatssystem hier kommt dir vor
wie fron auf den galeeren?
dann wander aus. da ist das tor!
und geh zu den algeren

wo wolln se hin?

sie ham jepäck? wo wolln se hin?
nach schöneberg? na super
und kinder ooch? dann springt halt rin
der sitz ist neu, du puper

vom bahnhof an bellevue vorbei
ein umweg über pankow
da hinten schimmert norderney
die ortskenntnis sein manko

er schimpft und flucht und jault und bellt
und ist sicht stets am tauen ziehn
beliebt auf gottes großer welt:
der taxifahrer aus berlin

wies die safawiden trieben

schnell wie formel-1-boliden
kräftig wie ein winterhusten:
so verfuhrn die safawiden
als sie durch arabien cruisten

sehr geschätzt bei leitermachern
stürmten höfe und gemäuer
gabs protest von widersachern
schwupps! ging hoch die ziegensteuer

ob osmanen, ob afghanen
selbst die mutbekannten kurden
konnten es zumeist nicht ahnen
wie sie überrumpelt wurden

zum hügel rennen

der weiße mann kam übers meer
er brachte qual und leid daher

vernichtet stämme und den glauben
selbst unsre büffel tat er rauben

wir kämpften hart, wir kämpften gut
und die prärie war voller blut

doch sie warn mehr als wir okesen
das heißt: die messe war gelesen

comanche, komm! cheyenne, nicht pennen!
wie wärs, wenn wir zum hügel rennen?

wir flüchten auf den nahen berg
und retten unser lebenswerk

kontinentalplatte (1): südamerika

einsfünfzig. größer ist er nicht
der übliche latino
drum ist auf geltung er erpicht
moralniveau wie dino

sieht er ein tier, mit fell, mit horn
dann muss er es schnell killen
wer dünstet, hat bei ihm verlorn
bei ihm zählt eins nur: grillen

das fett, das spritzt, das blut, es tropft
er mampft selbst darm und magen
erst wird der schlund wüst vollgestopft
dann geht er wieder jagen

wickileaks

das höchst geheime dokument
bringt licht ins trübe dunkel:
den faxe spornt nichts an. er pennt
und träumt von friedhelm funkel

der snorre ist voll energie
er redet, quakt und labert
chef halvar neigt zur despotie
und ulmes liedkunst wabert

die wikinger sind höchst mobil
sie landen gern an küsten
in dicken akten steht sehr viel
doch nichts, was wir nicht wüssten

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