das drama mit dem lama

im sommer hüpft es auf dem seil
und bändigt wilde tiger
wie selbstverständlich ist es teil
der ersten zirkusliga

doch kommt der winter, wird es hart:
der umzug in die zone
schon früh um acht ist es am start
und keinen juckts die bohne

es müht sich ab, jongliert und tanzt
singt lauthals la paloma
halts maul!, wird es dann angeranzt
du stinkst!, mokiert die oma

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kommentarmaschine bosbach

hartz-4-niveau? finanzausgleich?
herr bosbach kommentiert es
ein zugunglück in österreich?
herr bosbach kritisiert es

der zechentod? atomausstieg?
das steuerrecht in genf?
das internet? der terrorkrieg?
herr bosbach liefert senf

zu viel! zu schnell! chapeau! die pest!
er urteilt in sekunden
ein thema, das ihn ruhig lässt
das ist noch nicht gefunden

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gedrucktes gähnen

wenn mollakkorde düster dräuen
wenn sänger schief und haltlos barmen
dann heißt das motto wiederkäuen
auf rolling stone’schen laberfarmen

bob dylan? inkommensurabel!
van morrison? ein gott, indeed
tom waits kratzt banjos mit der gabel
und arne jauchzt: famoses lied

so circa neunzehnsechsundsiebzig
da endet euer horizont
ob rap, ob punk – egal, das gibt sich
für immer an der oldiefront

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folge dem pferd

du, martinspferd, hast viel zu tun
an diesen kühlen tagen
du trabst und trabst und kennst kein ruhn
musst herr nebst mantel tragen

auf! auf! im zehn-minuten-takt
sind umzüge zu leiten
das licht in der laterne knackt
wir schleichen. du darfst reiten

du wirst geliebt von jim und hans
und ist dein dienst zu ende
gehst du zur frau, der martinsgans
und wärmst dir dort die hände

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schmerzen

was ich an den 80ern hasste
ist zur gänze hier versammelt:
griff zur plastiksynthietaste
herzschmerz-lyrik, angegammelt

drums zu laut, getunt und hallig
sänger haucht, tut affektiert
und der look? mir wird ganz gallig
popperfrise, hemd tailliert

virusgleich macht sich das paar breit
meine ohren fühlen schmörz
nur der name spricht die wahrheit
yes, indeed, it really hurts

metzgerei lombardo

er trommelt schnell, er trommelt hart
im trommeln ist er meister
sein trommelstil ist eine art
der herr der trommeln heißt er

flankiert von hanneman und king
knapp vor ihm steht araya
verhackstückt er – krach! schepper! pling! –
die drums zu brei und breier

da slayer grade pause macht
hat fellgerb-leonardo
ein sideproject sich ausgedacht:
die metzgerei lombardo

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literatur der welt (5): marcel proust – auf der suche nach der verlorenen zeit

einmal in den keks gebissen
und schon ist es da, das wissen
von der kindheit auf dem lande
als das leben ohne schande

in den tag hinein zu leben
klingt nicht schlecht. so will er streben
um was bleibendes zu schaffen
sind die stifte seine waffen

abends geht er zum salon
nippt am cognac, sagt pardon
zeit ist flüchtig. sie zu suchen
schafft man nicht. der rest ist fluchen

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die gähnste theke der welt

der herr nahm eine schüssel torf
und mischte sie mit eiter
das resultat hieß düsseldorf
doch wie verfuhr er weiter?

er nahm den klumpen in die hand
und warf ihn auf die erde
er klatschte hinter köln an land
dass daraus schönes werde

doch d-dorf harrt im alten mief
wo fuchs und hund bestatten
der masterplan ging leider schief
zu groß war nachbars schatten

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fairy ultra – an offer you can’t refuse

man nennt ihn das badensertäuble
weil er so sanft und zärtlich ist
der atem stockt, wenn wolfgang schäuble
den umgangston mit löffeln frisst

wer für ihn schafft, kann froh sich schätzen
sein herz schlägt warm, voll menschlichkeit
wo andre ihre messer wetzen
macht sich bei ihm die liebe breit

moral und anstand sind ihm nahrung
die tür steht auf für jeden knecht
als chef ist er ne offerbarung
ein vorbild, weise und gerecht

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picassos letzte stunden

picasso steht im atelier
ihm fällt nix ein. da trinkt er bier
und stromert los zur seine
dort kippt er zwei, drei weine

er sucht ideen bei notre-dame
(wie wärs? ich male pferde (lahme)?)
und beim hotel de ville
(ein grünes haus mit brille?)

dann schimpft er auf ne tourihorde
am schönen place de la concorde
und wankt zu père-lachaise
dort holt der tod ihn leise

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